Homepage von NEO und Videofenster
WORLD HITS IN BARITONE
Pianist, Guitarist, Singer & Entertainer

Meine musikalischen Einflüsse und Vorbilder

Reinhard Mey

Reinhard Mey

Reinhard Mey ist Deutschlands größter Musiker... meine ich. Ob ich damit Recht habe oder nicht mag jeder für sich entscheiden, aber wer sich mit seinem Gesamtwerk auseinandersetzt, kommt kaum umhin festzustellen, daß Frédérik Mey, wie er sich in seiner Wahlheimat Frankreich nennt, einer der wortgewaltigsten Vertreter der musischen Dichtkunst ist. Weltweit nota bene!

Zudem verbirgt sich hinter der sparsamen Instrumentierung seiner seltenen Live Auftritte, wo er lediglich mit einer Wandergitarre bewaffnet in Bänkelsängermanier sein Publikum mucksmäuschenstill spielt und seinen wortreichen Geistesblitzen und lyrischen Geniestreichen ein Füllhorn an melodiösem Einfallsreichtum.

Spätestens wenn man ein Orchester an die Bearbeitung seiner Kompositionen setzt, würde deutlich in welcher musikalischen Liga Reinhard Mey spielt und wo sein einzigartiges poetisches Talent nahtlos in seine ebenso beeindruckende harmonisch/melodische Hochbegabung übergeht.

Von dem genialsten Barden der Neuzeit spiele ich Über Den Wolken, Gute Nacht Freunde, Viertel Vor 7 wobei das prophetische Sei Wachsam und das dramatische Etienne meine ganz persönlichen Lieblingslieder sind.

  Sei Wachsam

Sade

Sade

Helen Folasade Adu, von der englischen Soft Jazz Band Sade war und ist eine Sensation. Mit mittlerweile -1 Jahren immer noch toll anzusehen und vor allem auch anzuhören. Ihr Gesangstil war und ist so einzigartig, daß man es kaum beschreiben kann. Ihre selbstkomponierten Melodien sind so schwiering nachzusingen, daß man sie studieren muss. Ihre Rhythmen so groovig, daß man nicht ruhig sitzen bleiben kann und die Harmonien so jazzig komplex, daß man sie und ihre Band immer wieder auf das berühmte Montreux Jazz Festival einlud.

Sades kongenialer Bandleader, der Multi-Instrumentalist Stuart Colin Matthewman hat dabei viel zu ihrem Erfolg beigetragen und bleibt deshalb in der Laudatio hier nicht unerwähnt. Er spielt Saxophon, Gitarre und Keyboard und hat über all die Jahre fast jeden Song zusammen mit Sade komponiert, was der Band mehrere Grammys und unzählige Preise eingebracht hat.

Ich spiele einige ihrer größten Hits wie Smooth Operator, Your Love Is King und In Another Time. Weitere sind ganz aktuell (2018) in Vorbereitung.

  Sade Live - In Another Time (da war sie bereits 50!)

Shania Twain

Shania Twain

Shania Twain ist meine Lieblings-Popmusikerin und das hat nur wenig mit ihrem fabelhaften Aussehen und ganz viel mit Ihrem gigantischen Üp Konzert in Chicago vor 50.000 hochemotionalisierten Fans zu tun. Wer es gesehen hat, versteht warum die bildhübsche Kanadierin (ihr Gesicht hat den Goldenen Schnitt) trotz ihrer doch relativ dünnen Stimme für mich eine absolute Ausnahmekünstlerin ist.

Shania hat mit ihrem damaligen Ehemann, dem legendären AC/DC Produzenten Robert 'Mutt' Lange Musikgeschichte geschrieben und eine weltweite "Shaniamania" ins Rollen gebracht, als sie auf kongeniale Weise Country mit Hard Rock vermischten. Nirgends wird dieser innovative Crossover Mix deutlicher als auf o.g. Konzert, wo ihr Sound nochmal um einiges rauher und härter ist als auf den ohnehin schon ziemlich "country-befreiten" Studioaufnahmen.

Zur breitestmöglichen Abdeckung aller Musikgeschmäcker gab es 2002 sogar drei verschiedene Versionen ihres nach Come On Over erneuten Megaseller Albums Üp, was damals ein Novum war und bis heute als genialer Schachzug des einstigen Dreamteams Twain/Lange gilt.

Bei Hochzeiten spiele ich gerne Shanias Hochzeitslied From This Moment On und mittlerweile nicht nur das rockige Nah, sondern 6 weitere Titel.

  Shania's beautiful girls from Chicago

Gilbert O'Sullivan

Gilbert O'Sullivan

Geboren als Raymond O'Sullivan in Waterford, Irland und aufgewachsen in England startete "Gilbert" in den 70er Jahren von heute auf morgen durch mit seinem innovativen Sound. Sein Lausbuben Image und seine aberwitzigen Texte machten ihn jahrelang zum Stammgast bei Top of the Pops, der Kultmusiksendung der BBC. Dann legte er sich (ähnlich wie Prince und George Michael, aber mit weniger Macht) mit der Musikindustrie an, gewann alle Klagen und verschwand in der Versenkung. Ich habe ihn und Songs wie Clair, Alone Again (Naturally), Get Down etc. jedoch nicht vergessen und spiele an ausgewählten Abenden bis zu 17 Titel des genialen "irlischen" Singer/Songwriters.

Abgesehen von Gilberts neuartigen Texten und seinen fast schon grotesk leicht zu merkenden, eingängigen Melodien, prägte vor allem auch der in nahezu jedem seiner vielen Hits verwendete Shuffle Beat (Slow Fox) seinen unverkennbaren Sound. Genau nach diesem Schema spielt er auch bis heute auf unorthodoxe Weise Klavier. Als gelernter Drummer übertrug er beim Ausfall des Keyboarders seiner Jugendband einfach das rhythmische Spielmuster des Schlagzeugs auf die 88 Tasten eines vorzugsweise leicht verstimmten Upright Pianos, was auch erklärt warum er heute noch bei Konzerten einen zweiten Pianisten dabei hat, der dann die für ihn schwer spielbaren Soliparts übernimmt. O'Sullivan "hämmert" dabei, ohne hörbare Nutzung des Haltepedals, seine schwierigen Akkordmuster in perfekter Metrik und Rhythmik in die Tasten und ist damit wohl in der Popmusik einzigartig. Die enorme harmonische Vielfalt, die plötzlichen tonalen Rückungen in alle Richtungen und der Quintenzirkel sprengende Abwechslungsreichtum seiner bis dato über 200 Kompositionen, die auch einen ans auswändig spielen gewöhnten Gedächtniskünstler wie mich vor eine echte Herausforderung stellen, wird auch von Klassik Virtuosen bisweilen mit ungläubigem Staunen und anerkennendem Kopfschütteln quittiert.

Der trotz allen Lobes seiner Kollegen bescheiden gebliebene Kanalinselbewohner O'Sullivan - sogar der große Burt Bacharach ist ein Fan von ihm - bezeichnet sich selbst lediglich als "ein paar Akkorde spielender Pianist", was mir bei der Interpretation seiner Stücke durchaus gelegen kommt, denn genau das ist auch mein ursprünglich bevorzugter Spielstil.

  Clair

Nat King Cole

Nat King Cole

Nat King Cole ist nicht nur die ultimative Jazz Legende sondern auch mein größter gesanglicher Einfluss. Seine schmeichelnde, samtweiche Stimme die gerade mal 2 Oktaven umfasste, liegt genau in meiner Vocal Range und den 24 Titeln die bisher in meinem Repertoire sind werden sicher weitere folgen.

Unforgettable, Fascination und When I Fall In Love sind meine Lieblingsstücke des viel zu früh verstorbenen Nathaniel Adams Coles.

  When I Fall In Love

Luis Miguel

Luis Miguel

Mexikos Sonne wird er von seinen vorwiegend spanischsprachigen Fans genannt, aber für mich ist Luis Miguel der Frank Sinatra Lateinamerikas. Als ich ihn 1993 in Uruguay mit laufendem Motor im Autoradio eines Freundes erstmals singen hörte, war für mich eine neue musikalische Welt entdeckt.

Luis sang damals mit gerade mal 21 Jahren die kubanisch-mexikanischen Boleros, die großen Hits der "alten Generation" zu neuen, modernen Arrangements und legte damit den Grundstein für seine mittlerweile 30 Jahre umfassende Karriere.

Später lernte ich sogar Miguels Mentor, Produzent und Komponisten Armando Manzanero in Montevideo kennen, was nachhaltigen musikalischen Einfluss auf mich ausübte. Umgekehrt offenbar auch, denn auf meine Idee und Rat hin veröffentlichte Manzanero mit Luis Miguel nur ein Jahr später den argentinischen Tango Uno als Ausnahmetitel auf der 3. CD seiner mittlerweile legendären Bolero Trilogie.

Von Luis Miguel spiele ich die zweitmeisten Titel, allerdings in tieferer Tonlage, was den Songs nochmal einen etwas anderen Anstrich verleiht.

  No Sé Tú

Neil Diamond

Neil Diamond

Neil Diamonds sonore Bariton Stimme ist für mich das weisse Gegenstück zu Nat King Coles schwarzem Schmelz. Wenn man nach seinen gesanglichen Einflüssen fragt, fallen als erstes immer diese beiden Namen.

Neil Diamond hat seine ganz eigene Diktion (Aussprache) beim Singen, was ich bei der Interpretation seiner Titel berücksichtige und deswegen schon des öfteren von Zuhörern auf die stimmliche Ähnlichkeit mit Neil hingewiesen wurde, was natürlich sehr schmeichelhaft ist. Aber wie so vieles im Leben ist manches kein Zufall sondern Absicht.

Ich spiele 6 Titel des großartigen Sängers und Musikers, darunter September Morn und Song Sung Blue.

  September Morn

Jim Steinman

Jim Steinman

Jim Steinman war jahrelang mein bevorzugter "Gehörkiller" in der Ära des Walkman und somit erst 10 Jahre nach Erscheinen seiner bombastischen Rock-Oper Bat Out Of Hell. Aber danach war ich viele Jahre lang ein regelrechter Steinmaniac und verfolgte und analysierte aufmerksam das musikalische Schaffen des verschrobenen und bereits früh ergrauten New Yorker Exzentrikers.

Egal ob Bonnie Tylers Total Eclipse Of The Heart, Air Supplys Making Love Out Of Nothing At All oder das Tanz der Vampire Musical, Jim Steinman drückt jedem Act seinen einzigartigen Stempel auf. Und das nota bene nicht nur als Komponist, sondern auch als Texter, Arrangeur und Produzent.

Ich spiele bislang erst 6 Titel des Amherst College Absolventen und der Grund dafür ist, daß sie nach dessen eigener Aussage "einfach höllisch schwer zu spielen sind".

  Objects In The Rear View Mirror

Anna Netrebko

Anna Netrebko

Es gibt viele Gründe die Tiefe und Weite der russischen Kultur zu bewundern und die aus Krasnodar stammende stolze Operndiva Anna Netrebko ist sicher einer der schönsten. Sie als "beste Sängerin der Welt" zu bezeichnen ist grade mal 40 Jahre nach einer Callas sicherlich bestreitbar, aber hier geht es um persönlichen Geschmack. Und wenn Anna singt springen die Gläser, die Herzen beben und die Männer(!) fallen in Ohnmacht. Sie erreicht spielerisch leicht das hohe D und becirct dabei mit ihrem wilden, ursprünglichen, rauen russischen Charme vor allem auch das männliche Publikum, inkl. Orchester und Dirigent. Ihr steiler Aufstieg zum Weltstar war überraschend, aber wenn man ihre Biografie kennt, folgerichtig und hochverdient, denn sie sieht nicht nur fabelhaft aus, sondern bringt auch die Intelligenz, Tiefe und Reife mit auf die Bühne, um die großen Sopranrollen zu besetzen und in ihnen auch schauspielerisch zu brillieren.

Wie so oft bei Operndivas hat sie leider in kürzester Zeit ihre einst so schöne Figur verändert, aber ihre Grazie, ihr Liebreiz und ihr enorm großes künstlerisches Potential lassen nach wie vor alle Herzen höher schlagen. Ein musikalisches Phänomen, das auch bei mir tiefen Eindruck hinterlassen hat und von dem ich mich auf Youtube immer wieder inspirieren lasse. Das nachfolgende Video sollte man sich daher auch als Nicht-Opernfan einmal ansehen.

  Anna auf dem Wiener Opernball

Jobim

António Carlos Jobim

António Carlos Jobim oder einfach nur Jobim ist Brasiliens Nationalheld. Er hat in den 60er Jahren nicht nur eine komplett neue Stilrichtung aus dem Samba heraus entwickelt, sondern ist Komponist eines der meist gespielten und meist gecoverten Songs aller Zeiten, Garota De Ipanema, das erst mithilfe von Stan Getz und nicht zuletzt durch Sinatras Einspielung als The Girl From Ipanema diesen Status erreichte.

Auf dem Foto wird leider auch ersichtlich warum Jobim nicht alt wurde, aber in der Zeit die er hatte, hinterließ er uns Perlen der Musikliteratur, die man bei aller Popularität nicht mehr als U-Musik bezeichnen kann, sondern die die Grenzen zur E-Musik überschritten und gleichzeitig eine fabelhafte neue Gattung ins Leben riefen, den synkopisch gespielten Bossa Nova (portugiesisch für Neue Welle) mit seinem leise gehauchten Gesang und seinen immer knapp an der Grenze zur Disharmonie kratzenden Melodien, zu minimalistischen Harmoniewechseln in engmaschig verknüpften Ganz- und Halbtonschritten.

Nahezu bei jedem Auftritt spiele ich Jobims 2-minütiges Meisterwerk über seine Muse Helô Pinheiro*, jenes schöne Mädchen aus Ipanema, Rios berühmtem Stadtteil, das täglich zum gleichnamigen Strand schlenderte, nicht ahnend, daß ihr graziler Gang zur Inspirationsquelle eines Stück musikalischen Weltkulturerbes werden und sie erst Jahre später erfahren würde, daß Jobim umd Texter Moraes sie 1962 jeden Tag heimlich gegenüber in der Bar Veloso bei ihrem Strandgang beobachtet hatten.

*Lesen Sie hier die unglaubliche Geschichte vom einzig wahren Mädchen von Ipanema (englisch).

  Desafinado / Garota De Ipanema

AC/DC

AC/DC

Auch wenn es aufgrund von meiner Fokussierung auf große Melodien und romantische Texte im ersten Moment vielleicht widersprüchlich erscheint, zu meinen größten Einflüssen gehört tatsächlich die schottisch/australische Formation AC/DC. Und auch wenn ich bei meinen Auftritten verständlicherweise bisher nur einen Titel der Mega-Rockgruppe im Programm habe, gehören sie dennoch zu meinen All-time Favorites.

Genau genommen haben Angus, Malcolm und Co. nämlich durchaus Westerngitarren kompatible Melodien geschrieben und diese mit ihrem einzigartigen Brachialgitarrensound "lediglich" bis ins Extrem verrockt und sich mit ihrer Wall-of-Sound Studioproduktion und den haushohen Soundwall Verstärkertürmen bei Live-Auftritten so tief in die Moshpit und die Hirne aller Headbanger weltweit eingehämmert, daß man sich ihre "schmutzige weisse" Musik in anderem Gewand kaum vorstellen kann.

Dabei hat doch schon Shania Twain gezeigt wie schön bspw. You Shook Me All Night Long als Ballade klingen kann. Vor diesem Hintergrund ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit und Inspiration bis neben Highway To Hell auch bspw. TNT irgendwann auch von mir interpretiert wird.

Update 2016: Highway To Hell ist jetzt seit März im Programm!

  Thunderstruck

Götz Widmann

Götz Widman

Der gute Götz (im Vordergrund) ist textlich und stilistisch sicher nicht jedermanns Fall, aber was er mit seinem kongenialen Partner Kleinti als Duo Joint Venture (nomen est omen) und nach dessen viel zu frühen Tod nun alleine auf die Bühne bringt, ist so anti-Establishment, daß wohl selbst Udo Lindenberg seinen Hut tiefer ins Gesicht ziehen würde.

Nicht so bekannt, dafür expliziter als Rio Reiser, nicht so rührselig sondern krasser als Reinhard Mey und nicht so progressiv aber klarer als Konstantin Wecker führt Götz Widmann mit jedem neuen Album das deutsche Kleinbürgertum und unsere allgegenwärtige Bürokratie vor und pflügt die musikalische Indie-Landschaft um. Dabei hat er stets seinen eigenen Stil und ist und bleibt der Lieblingsbarde der linken Studenten und natürlich Ikone aller Coffeeshop Touristen. Hier ein Textauszug:

Die weisen Marokkaner
Die rauchen Marihuana
Gern pur
Das ist ihre Natur

Wir Mitteleuropäer
Sind flinke Tütendreher
Auch ich hab wie man baut
Durchschaut


Ich spiele ab und an (wenn das Publikum passt) Götz' bissiges Holland-Lied oder das witzig-ironische Ich Liebe Mich auf der Gitarre.

  Holland Lied

Oliver Dragojević

Oliver Dragojević

Was macht eigentlich ein Kroate in dieser Liste, wird sich mancher jetzt fragen?! Einfache Antwort, das schöne, kleine Land an der Adria mit seinen herrlich pittoresken Küstenorten hat auch große Musiker hervorgebracht! Und nachdem ich erstmals Oliver Dragojević live am Flügel das von Zdenko Runjić genial komponierte Galeb I Ja spielen und singen hörte, war ich so begeistert, daß ich mir gleich drei Live DVDs des musikalisch wie körperlich großen Multiinstrumentalisten zulegte.

Dabei hatte es mir besonders das Konzert in der Areni seines Heimatorts Pula angetan, wo ein bescheidener Dragojević eine Mischung aus einheimischen Jazz Standards (Picaferaj), populären Weisen (Oprosti Mi Pape) und orchestralen Hymnen (Cesarica) vor einem begeisterten Publikum darbot, das alle Generationen umfasste und sicherlich die halbe Stadt zusammenbrachte.

Ab und zu (wenn "Jugoslawen und Nachbarn" im Publikum sind) spiele ich das sehnsuchtsvolle Moj Galebe, das "kaiserliche" Cesarica und das Alt und Jung verbindende Oprosti Mi Pape. Alle zu mit viel Liebe zum Detail selbst arrangierten Halbplaybacks und natürlich mit Textvorlage. Denn bei aller Affinität zu Fremdsprachen, kroatisch und noch dazu den Dalmatinski Dialekt von Dragojević waren bisher einfach zu fremd und schwer. Was sich jedoch gerade ein bißchen ändert, denn ich lerne Russisch und da ergeben sich doch viele Parallelen zum Serbo-Kroatischen.

Außer dem obligatorischen puno hvala und einem groben Textverständnis (dank der Übersetzungshilfe von Igor vom Limousinenservice Eschborn) habe ich aber nach wie vor die schöne schwere Sprache des sympathischen Balkanvolks nicht im Sprachschatz. Dafür aber sehr wohl drei seiner bekanntesten und gefühlvollsten Hymnen im Repertoire und es ist sehr wahrscheinlich, daß weitere folgen...

Dazu noch eine kleine Geschichte. 2013 war in Frankfurt wieder die Hrvatska Noć zu der diesmal auch Oliver Dragojevic geladen war. Leider musste ich an dem abend selbst spielen und kam daher erst gegen 1 Uhr an die Kasse der Ballsporthalle in Höchst. Auf Nachfrage, ob Oliver noch da sei hieß es, er wäre schon wieder im Hotel, aber da ich mich "als Deutscher" für kroatische Musik interessiere, könne ich kostenlos in die Halle rein. DAS war gelungene und gelebte Völkerverständigung auf kroatisch und deutsch! Ohne Zwang, einfach durch Gemeinsamkeiten, denn ohne die gibt es keine Harmonie.

  Zelenu Granu S Tugom Zuta Voca

Air Supply

Graham Russell, Russell Hitchcock

Sie sind zweifellos nicht mehr die Frischsten, aber Air Supplys ungewöhnlich gefühlvolle Musik, die zum allergrößten Teil aus der Feder des australischen "Romantikmusikgenies" Graham Russell (rechts) stammt, wird zumindest in den asiatischen Ländern, wo sie bis zum heutigen Tag umjubelte Konzerte geben, unsterblich bleiben. Russell Hitchcocks 4-Oktaven Megastimme hatte über die Jahre teilweise sehr gelitten und klang bisweilen bedauernswert angestrengt und atemlos, aber in den letzten Jahren ist sie erstaunlicherweise wieder deutlich besser geworden wie das untenstehende Youtube Video neueren Datums eindrucksvoll beweist.

Eine Serie von Hits hatten die beiden in den 70er und 80er Jahren (damals noch mit kompletter Band) mit

  • Every Woman In The World
  • All Out Of Love
  • Lost In Love
  • Even The Nights Are Better
  • Chances
  • Sweet Dreams
  • Making Love Out Of Nothing At All
u.v.a. wobei letzteres aus der Feder von Jim Steinman (s. oben) und Goodybe und I Can Wait Forever von David Foster (s. unten) stammen. Ihr berühmtes Konzert 1983 auf Hawaii vor einem ruhig auf den Stühlen sitzenden, hypnotisierten Publikum gilt als Rarität und ist, da es nur auf Laser Disc veröffentlicht wurde bis heute heißbegehrtes Sammelobjekt unter Liebhabern. Update 2016: Mittlerweile habe ich es gefunden, konvertiert und auf Youtube hochgeladen.

Der Erfolg der Gruppe, der mit einem zufälligen Treffen bei Rehearsals zu dem Musical Jesus Christ Superstar begann ist nach Aussage der beiden Musiker mit identischem Vor- bzw. Nachnamen auch darauf zurückzuführen, daß sie sich in 4 Jahrzehnten (angeblich) nicht ein einziges Mal gestritten, ja nicht einmal die Stimme gegeneinander erhoben haben!

Dieses unglaublich anmutende Statement wird gestützt vom bissigen Kommentar Jim Steinmans über das Duo nach Abschluss der Aufnahmen zum Megaseller Making Love Out Of Nothing At All, als er sie sichtlich genervt "two boring idiots from Australia" nannte. *LOL*

Was jedoch auf ein New Yorker Upperclass Kid und Musikrocker "idiotisch" und "langweilig" wirkt, wird wohl genau der Schlüssel zu ihrer menschlichen und musikalischen Harmonie gewesen sein. Ihre "Schnulzen" die ganz sicher zu den melancholischsten, rührseligsten und tränenreichsten Stücken der Popmusik gehören haben mich sehr beeinflußt, denn auch ich habe eine "langweilige" Seite und einen Faible für große und himmelstürmende Stimmen und Melodien, und Air Supply gehören in diesem Metier ganz sicher in die Hall of Fame.

Ein paar der großen Erfolge (5) spiele ich bei meinen Auftritten nach, meistens jedoch erst auf Wunsch, da die Songs hier in Europa aufgrund des medialen Einheitsbreis leider schon in Vergessenheit geraten sind.

  Miracles

Queen

Queen

Eine der Supergruppen aller Zeiten mit dem indisch-stämmigen Freddie Mercury und dem eher schüchternen Briten Brian May als kongeniales Singer/Songwriter Team und zwei weiteren Weltklasse Musikern im Hintergrund sind der Grund für meine Liebe zu theatralischer Musik, sei es nun Meat Loafs Rock Opern, Shania Twains bombastisches Chicago Konzert oder eben die 2 besonders hervorstechenden Alben von Queen, A Day At The Races oder A Night At The Opera.

Es ist vermutlich zutreffend zu behaupten, daß Queens Musik und speziell Freddies Gesang homophile Züge trägt und die Arrangements und Produktionstechniken von Mercurys überbordender, ja lebensgefährlicher Sexualität getragen werden. Viele der großen Hits stammen ohnehin aus seiner Feder. Egal ob

  • Bohemian Rhapsody
  • Somebody To Love
  • Don't Stop Me Now
  • We Are The Champions
  • Good Old-Fashioned Loverboy
alle sind sie geprägt von renaissanceartigen Melodien mit dem charakteristisch, bisweilen mittelalterlich anmutenden Falsettgesang des Kontratenors Mercury, der vielleicht sogar einem Farinelli zur Ehre gereicht hätte und nach Freddies frühem Ableben höchstens noch durch das brasilianische Gesangsgenie Edson Cordeiro oder seinen deutschen Imitator weiterlebt.

Auf der anderen Seite der zweite Superstar der Band Brian May. Gitarrist, Sänger und Songschreiber, der von seinem Vater eine selbstgebaute Gitarre bekam, die er bis heute spielt und die sich mit ihrem nasalen Klang beinahe schon klischeehaft aus den großspurig arrangierten Queen "Operetten" heraushebt. Ihm ist es zu verdanken, daß die Band nach Mercurys AIDS Tod bis heute erfolgreich geblieben ist und kein geringerer als Eric Clapton sagte einst über Brian May, daß dieser Dinge auf der Gitarre macht, die das Gitarrenwunderkind Clapton nicht hinkriegt.

Zu Anfang waren lediglich We Will Rock You und We Are The Champions in meinem Programm, aber angespornt von Kollegen sind mittlerweile Bohemian Rhapsody, Don't Stop Me Now, You're My Best Friend und Radio Gaga gefolgt.

  Queen - Bohemian Rhapsody (live)

David Foster

David Foster

Der große Musikproduzent, Komponist, Mentor und Philantrop David Foster ist sicher nicht so berühmt wie die Künstler denen er zu Weltruhm verhilft, aber ihn als Beethoven der Neuzeit zu bezeichnen ist keine Übertreibung.

Für manche ist die von Foster perfektionierte Muzak (Elevator Music) ja ein rotes Tuch, aber wer Acts wie Michael Bublé, Celine Dion, All-4-One, Chicago und Earth Wind and Fire groß gemacht und deren Tophits nicht nur produziert sondern größtenteils auch komponiert und arrangiert hat und darüber hinaus mit einer ganzen Armada weiterer Weltstars wie Whitney Houston, Michael Jackson, Luis Miguel, Andrea Bocelli, Barbra Streisand und Shania Twain Welterfolge feiert, der gehört wohl für immer in den Olymp der Musikgeschichte.

Ich bin schon seit meiner Kindheit stark beeinflußt von seinem Sound und ich habe mir über die Jahre viele musikalische Tricks und Weisheiten des etwas selbstverliebten Kanadiers zueigen gemacht und beherzige diese bis heute bei meinen eigenen Produktionen. Auch meine Harmoniefolgen am Klavier ähneln den Voicings von Foster teilweise bis ins Detail.

Bei meinen Auftritten spiele ich nicht nur Davids Megahits Hard To Say I'm Sorry, You're The Inspiration, Hard Habit To Break und Glory Of Love sondern auch den Pop- und Country Hit Home, den Davids Tochter Amy zusammen mit Michael Bublé geschrieben hat und den der Papa mal wieder produziert hat.

  David in Las Vegas mit "Gottes Engel" Jackie Evancho (11)